Fehlsichtigkeiten sind keine Augenerkrankungen

Die verschiedenen Fehlsichtigkeiten im Überblick

Fehlsichtigkeiten sind lediglich ein Baufehler der Augen und somit eher ein physikalisches Problem und keine Augenerkrankung. Sie sind entweder zu lang oder zu kurz gebaut, oder das optische System bricht zu schwach oder zu stark. Alle Menschen haben irgendwann in Ihrem Leben Probleme mit Ihrer Sehqualität. Es ist ganz normal, dass sich das Sehen mit zunehmendem Alter ändert. Veränderungen passieren auch nach Augenoperationen (Lasik). Verschwommene Sicht oder die Unfähigkeit, Gegenstände klar zu sehen, kann eine Reihe unterschiedlicher Ursachen haben. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Fehlsichtigkeiten:

Myopie (Kurzsichtigkeit)

Wenn Sie kurzsichtig sind, fällt es Ihnen schwer, weiter entfernte Gegenstände zu sehen. Sie sehen alles, was sich in Ihrer Nähe befindet, sehr klar. Doch darüber hinaus wird alles verschwommen. Auch mit größter Anstrengung kann dies nicht kompensiert werden. Bei den in diversen Büchern beschriebenen Augentrainings profitiert lediglich der Autor durch den Verkauf dieser fragwürdigen Artikel. Seit Jahren ist es wissenschaftlich erwiesen, dass man das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit im jugendlichen Alter bremsen, ja sogar oft zum Stillstand bringen kann. Die wirkungsvollste Methode ist die Korrektur mit DreamLens.

Hyperopie (Weitsichtigkeit)

Fehlsichtigkeiten Wenn Sie weitsichtig sind, sehen Sie oftmals alles, was sich in größerer Entfernung befindet, sehr klar, finden es jedoch schwierig oder gar unmöglich, naheliegende Gegenstände zu fixieren. In schweren Fällen erfordert es eine ständige Anstrengung. Ein Teil der Fehlsichtigkeit kann durch Anstrengung ausgeglichen werden, führt aber dann auch häufig zu Kopfschmerzen, Augenbrennen und frühzeitiger Ermüdung.

Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)

Astigmatismus ist eine weit verbreitete Art der Fehlsichtigkeit, von der viele Menschen aller Altersstufen betroffen sind. Astigmatisch Fehlsichtige sehen in allen Abständen befindliche Gegenstände verzerrt. Das Ausmaß dieses Phänomens ist von der Stärke abhängig. Sie können dazu auch kurz- oder weitsichtig sein. Oft ist es eine Kombination aus der Verkrümmung der Hornhautvorderfläche und der Linse im Auge. Dies bedarf besonderer Beachtung bei der Anpassung von Kontaktlinsen!

zusätzliche Fehlsichtigkeiten im Alter

Presbyopie (Alterssichtigkeit)

Alterssichtigkeit ist eine altersbedingte Fehlsichtigkeit, die alle Menschen betrifft. Ab dem Alter von 40 bis 45 wird es Ihnen schwerer fallen, in der Nähe befindliche Schrift zu lesen. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen bei geringer Beleuchtung. Nicht korrigierte Alterssichtigkeit kann zu Kopfschmerzen und Ermüdungserscheinungen führen. Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich dies, bis dann ab Anfang 50 auch mittlere Entfernungen verschwimmen. Spätestens dann ist eine besondere Korrektur erforderlich, die die verschiedenen Entfernungen korrigiert. Seit kurzem ist eine Korrektur auch mit den immer beliebter werdenden DreamLens-Kontaktlinsen möglich.

spezielle Fehlsichtigkeiten

Winkelfehlsichtigkeit (Heterophorie)

Mit Winkelfehlsichtigkeit wird in der Augenoptik ein verstecktes (latentes) Schielen bezeichnet. Dieses unterscheidet sich von anderen latenten Schielformen darin, dass es mit einer einzigen Untersuchungsmethode gemessen wird, die der Augenoptiker Hans-Joachim Haase entwickelt hat. Für ein so erkanntes Schielen empfiehlt sich ausschließlich eine Behandlung mit speziellen Prismengläsern.

Seit über 33 Jahren haben wir eine immer größer gewordene Fangemeinde, die mit den von uns verordneten Brillen deutliche Erfolge erzielen. Diese sind ein verbessertes räumliches Sehen, erheblich weniger Kopfschmerzen und oft auch eine bessere Orientierung. Wenn wir die Messung vornehmen, übernehmen wir selbstverständlich die volle Zufriedenheitsgarantie. Sollten Sie anschließend Probleme mit der Verträglichkeit haben, tauschen wir die Gläser auf unsere Kosten aus. Das kommt zum Glück recht selten vor, da wir über eine jahrzehntelange Erfahrung und eine ausgeklügelte Messmethode verfügen.

Alle Fehlsichtigkeiten sind bei uns in guten Händen

Überlastung von Gehirn und Augenmuskulatur

„Wer Leidensgeschichten von Menschen mit Heterophorie hört, könnte meinen, es handele sich um eine seltene Erkrankung“, sagt Dr. Wolfgang Raab, einer der wenigen Augenärzte, die sich auf diese Funktionsstörung der Augen spezialisiert haben. „Faktisch, kein menschliches Augenpaar steht im ideal ausgerichteten Winkel zueinander. Augen sind ja kein Produkt deutscher Ingenieure, sondern lebendige Organe“, meint der in Frankfurt am Main niedergelassene Augenarzt.

Seh-Stress ohne Sehschärfenverluste?

Etwa ein Drittel aller Menschen habe mehr oder weniger Seh-Stress infolge dieser Fehlstellung. „Die Abweichungen nach innen, außen, oben, unten oder gleichzeitig in verschiedene Richtungen können mitunter drastisch sein. In solchen Fällen sind sie häufig auch für andere sichtbar und wir sagen, dass die Person schielt. Wer schielt, müsste eigentlich doppelt sehen. Damit das nicht passiert, schaltet das Gehirn – oft bereits im Kindesalter – eines der Augen quasi ab“, erklärt der Mediziner. Es habe dann häufig eine sehr schwache Sehleistung und werde vom Gehirn nur selten angesteuert. Das sogenannte „versteckte Schielen“ verursacht hingegen oft starke Beschwerden. Ein Gehirn des Betroffenen könne nicht einfach ein Auge „ausschalten“ – sondern es versuche unablässig, die Stellung beider Augen zueinander zu korrigieren. Das sei eine enorme Belastung, sowohl für das Gehirn, als auch für die Augenmuskulatur. Zwar sei Heterophorie an sich keine Krankheit, ergänzt der Arzt, sie könne aber durchaus krank machen.

Oft chronische Beschwerden zum Teil auch ohne weitere Fehlsichtigkeiten

„Es fing damit an, dass ich den Kopf immer schief hielt“, erzählt ein Betroffener. „Ich meinte, dass ich damit die Schiefstellung meiner Augen etwas ausgleichen und besser sehen könne“. Für Heterophorie sei das eine sehr typische Zwangshaltung, bestätigt Augenoptikermeister Gunther Schäfer. Ein permanent geneigter Kopf kann unter anderem zu chronischen Nackenschmerzen führen. „Ich habe Kunden, die haben zuvor unterschiedliche Fachärzte aufgesucht, sich im MRT durchleuchten lassen, Schmerzmittel eingenommen usw. Nur die Augen werden oft nicht untersucht und falls doch, findet der Augenarzt keinen Hinweis für eine Erkrankung“.

Gunther Schäfer und sein Team ist einer von geschätzt etwa 300 Augenoptikermeister*innen, die sich mit Heterophorie auskennen. Das sind gerade mal 2,5 Prozent der rund 12.000 deutschen Augenoptiker. Das fachgerechte Ausmessen beider Augen (binokularer Test) kann eine Stunden dauern. Dass eine Fachkraft einem einzigen Kunden eine so lange Zeit widmet, ist nur in wenigen Augenoptikergeschäften denkbar. Hinzu kommt eine gewisse Befangenheit unter den Augenoptikern, denn immer wieder sehen sie sich Angriffen von Augenärzten ausgesetzt.

Streit um Wirksamkeit von Prismenbrillen

Dr. Wolfgang Raab war staatlich geprüfter Augenoptiker und Augenoptikermeister, bevor er sich entschloss, noch einmal mehrere Jahre Ausbildung anzuhängen. Er beendete sein Studium als Facharzt für Augenheilkunde. Somit steht er gewissermaßen über den Dingen, wenn er den jahrzehntelangen Streit zwischen den Augenärzte gegen die Augenoptiker beschreibt. Bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hatten sowohl Augenärzte als auch Augenoptiker damit begonnen, Tests zu entwickeln, mit denen die Stellung der Augen zueinander gemessen werden konnte. Dabei zeigte sich eine Methodik in den 1960er-Jahren besonders geeignet, die auf Hans-Joachim Haase zurückgeht, erklärt Dr. Wolfgang Raab.

Haase war bis 1981 Dozent an der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik in Berlin. Seine Mess– und Korrektionsmethodik („MKH“) wird heute noch angewendet. Ziel der aufwändigen Messungen ist die Anfertigung sogenannter Prismenbrillen. Wer sie trägt, kann trotz abweichender Augenstellung entspannt und ohne Doppelbilder sehen. Zudem entlasten solche Brillen Augenmuskulatur und Gehirn. So können die Betroffenen wieder beschwerdefrei leben. Doch der Eifer der Augenoptiker weckte den Argwohn mancher Augenärzte. „Augenärzte lernen in ihrer Ausbildung häufig sehr wenig von Heterophorien, das weiß ich aus eigener Erfahrung“, berichtet Dr. Raab.

Prismenbrillen sind keine Ursache für Schieloperationen

„Deshalb behaupteten einige Ärzte, sie würden die Fehlstellung der Augen verstärken und dazu führen, dass die Betroffenen sich einer Schieloperation unterziehen müssten“, erklärt er. Behauptungen, gegen die die Augenoptiker vor Gericht zogen. Bis das Oberlandesgericht Frankfurt am Main, mit Urteil vom 27. September 2006 (4 U 19/06), feststellte: Prismenbrillen sind keine Ursache für Schieloperationen. Ein Siegpunkt für die Augenoptiker. Doch die jahrelangen Auseinandersetzungen hatten die Branche längst nachhaltig verunsichert. Auch das ist ein Grund, weshalb sich bislang nur wenige darauf spezialisiert haben.

Offensichtliches Schielen (Strabismus) gehört frühzeitig in die Hände qualifizierter Augenärzte.