Winkelfehlsichtigkeit oder Heterophorie

Wie erkenne ich eine Winkelfehlsichtigkeit?

Christian Mertens kann Winkelfehlsichtigkeit messen Mit Winkelfehlsichtigkeit wird in der Augenoptik ein verstecktes (latentes) Schielen bezeichnet. Dieses unterscheidet sich von anderen Schielformen darin, dass es ausschließlich mit einer Untersuchungsmethode gemessen wird, die der Augenoptiker Hans-Joachim Haase entwickelt hat. Für ein so erkanntes Schielen wird ausschließlich eine Behandlung mit speziellen Prismengläsern empfohlen. Dies hat mit der Sehschärfe der Augen nicht direkt zu tun und kommt auch bei rechtsichtigen Menschen vor.

Seit über 33 Jahren haben wir eine immer größer gewordene Fangemeinde, die mit den von uns verordneten Gläsern große Erfolge erzielen. Dazu zählen ein verbessertes räumliches Sehen, weniger Kopfschmerzen und oft auch eine bessere Orientierung. Wenn wir die Messung vornehmen, übernehmen wir selbstverständlich eine Zufriedenheitsgarantie. Sollten Sie Probleme mit der Verträglichkeit der Brille haben, tauschen wir die Gläser auf unsere Kosten aus. Dies kommt zum Glück recht selten vor, da wir über eine jahrzehntelange Erfahrung verfügen.

Sagen Sie Ihren Kopfschmerzen ade

Wir mussten feststellen, dass die Verträglichkeit von Gleitsichtgläsern oft nur mit den entsprechenden Prismenkorrekturen möglich ist, da man ohne diesen Zusatz durch die falschen Gebiete des Brillenglases schaut. Hierbei müssen allerdings noch andere Dinge bei der Verarbeitung und Zentrierung der Gläser berücksichtigt werden.

Annika Stattaus ist einer unser Spezialistinnen für Winkelfehlsichtigkeit Die Symptome bei Winkelfehlsichtigkeit können z.B. sein:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Unsicherheit beim Gehen
  • Neigung zum Danebengreifen oder -treten
  • rote Augen
  • Neigung zu Augenblinzeln, Augenzucken, Augenkneifen, Augenreiben
  • trockene Augen oder verstärkter Tränenfluss
  • Druckgefühl in Augennähe
  • Kinder mit Winkelfehlsichtigkeiten neigen oft zu leichter bis deutlicher Schiefhaltung des Kopfes, teilweise mit Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule.

Mit einer solchen Korrektur wird die Brille zu einem lebenswichtigen Bestandteil und unverzichtbar für ein beschwerdefreies Leben.

Gunther Schäfer, ChefÜberlastung von Gehirn und Augenmuskulatur bei Winkelfehlsichtigkeit

„Wer Leidensgeschichten von Menschen mit Heterophorie hört, könnte meinen, es handele sich um eine seltene Erkrankung“, sagt Dr. Wolfgang Raab, einer der wenigen Augenärzte, die sich auf diese Funktionsstörung der Augen spezialisiert hat. Dabei kann man davon ausgehen, dass eine Fehlstellung der Augen viel verbreiteter ist, als allgemein angenommen. „Eigentlich steht kein menschliches Augenpaar im richtigen Winkel zueinander. Augen sind ja kein Produkt deutscher Ingenieure, sondern lebende Organe“, meint der in Frankfurt am Main niedergelassene Ophthalmologe.

Ursachenforschung

Etwa ein Drittel aller Menschen hat mehr oder weniger Seh-Stress infolge dieser Fehlstellung. Sie ist aber nicht das gleiche wie Schielen. „Die Abweichungen können mitunter besonders drastisch sein. In solchen Fällen sind sie häufig auch für andere sichtbar und wir sagen, dass die Person schielt. Wer schielt, müsste eigentlich doppelt sehen. Damit das nicht passiert, schaltet das Gehirn – oft bereits im Kindesalter – eines der Augen quasi ab“. Es hat dann häufig eine sehr schwache Sehleistung und wird vom Gehirn häufig unterdrückt. So macht das Schielen in der Regel keine weiteren Beschwerden. Das sogenannte „verdeckte Schielen“, verursacht hingegen oft starke Beschwerden. Das Gehirn des Betroffenen kann nicht einfach ein Auge „ausschalten“ – sondern es versucht ständig, die Stellung beider Augen zueinander zu korrigieren. Dies ist eine enorme Belastung, sowohl für das Gehirn, als auch für die Augenmuskulatur. Zwar ist Heterophorie an sich keine Krankheit, sie kann aber durchaus krank machen.

Oft chronische Beschwerden bei Winkelfehlsichtigkeit

„Es fing damit an, dass ich den Kopf immer schief hielt“, erzählt ein Betroffener. „Ich meinte, dass ich damit die Schiefstellung meiner Augen etwas ausgleichen und besser sehen könne“. Ein permanent geneigter Kopf kann unter anderem zu chronischen Nackenschmerzen führen. „Ich habe Kunden, die haben zuvor unterschiedliche Fachärzte aufgesucht, sich im MRT durchleuchten lassen und Schmerzmittel eingenommen. Nur die Augen werden oft nicht untersucht und falls doch, findet der Arzt keine Indizien für eine Erkrankung“.

Gunther Schäfer ist einer von etwa 300 Augenoptikermeister*innen, die sich auf Heterophorie spezialisiert haben und über geeignete Testverfahren verfügen. Das sind gerade mal 2,5 Prozent der rund 12.000 hiesigen Augenoptiker. Das fachgerechte Ausmessen beider Augen und deren Zusammenspiel kann eine Stunden dauern. Dass eine Fachkraft einem einzigen Kunden eine so lange Zeit widmet, ist nur in wenigen Augenoptikergeschäften denkbar. Hinzu kommt eine gewisse Befangenheit unter den Augenoptikern, denn immer wieder sehen sie sich Angriffen von Augenärzten ausgesetzt.

Streit um Wirksamkeit von Prismenbrillen

Dr. Wolfgang Raab war staatlich geprüfter Augenoptiker und Augenoptikermeister, bevor er sich entschloss, sein Studium als Facharzt für Augenheilkunde anzuhängen. Somit steht er gewissermaßen über den Dingen, wenn er den jahrzehntelangen Streit zwischen den Augenärzten gegen die Augenoptiker beschreibt. Bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hatten sowohl Augenärzte als auch Augenoptiker damit begonnen, Tests zu entwickeln, mit denen die Stellung der Augen zueinander gemessen werden konnte. Dabei zeigte sich eine Methodik in den 1960er-Jahren besonders geeignet, die auf Hans-Joachim Haase zurückgeht, erklärt Dr. Wolfgang Raab.

Haase war bis 1981 Dozent an der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik in Berlin. Seine Mess– und Korrektionsmethodik („MKH“) wird heute noch angewendet. Ziel der aufwändigen Messungen ist die Anfertigung von Spezialbrillen, sogenannter Prismenbrillen. Wer sie trägt, kann trotz abweichender Augenstellung entspannt und ohne Doppelbilder sehen. Zudem entlasten solche Brillen Augenmuskulatur und Gehirn. So können die Betroffenen wieder beschwerdefrei leben. Doch der Eifer der Augenoptiker weckte den Argwohn mancher Augenärzte. „Augenärzte lernen in ihrer Ausbildung häufig sehr wenig von Heterophorien, das weiß ich aus eigener Erfahrung“, berichtet Dr. Raab.

Prismenbrillen sind keine Ursache für Schieloperationen

„Deshalb behaupteten viele, Augenoptiker würden mit der Winkelfehlsichtigkeit etwas erfinden, das es in der medizinischen Optik gar nicht gäbe. Prismenbrillen seien sozusagen ein überteuerter Humbug, der sogar schädlich wäre. Sie würden die Fehlstellung der Augen verstärken und dazu führen, dass die Betroffenen sich einer Schieloperation unterziehen müssten“, erklärt er. Behauptungen, gegen die einzelne Augenoptiker vor Gericht zogen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main, mit Urteil vom 27. September 2006 (4 U 19/06), stellte sinngemäß fest: Prismenbrillen sind keine Ursache für Schieloperationen. Ein Siegpunkt für die Augenoptiker. Doch die jahrelangen Auseinandersetzungen hatten die Branche längst nachhaltig verunsichert. Auch das ist ein Grund, weshalb sich bislang nur wenige darauf spezialisiert haben und Betroffene lange suchen müssen, um einen Spezialisten zu finden. Die wirtschaftliche Abhängigkeit vieler Optiker von den örtlichen Augenärzten hat dazu geführt, dass es nur wenige Spezialisten gibt, die sich dem Thema widmen.